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Zuchtlinien

Die Beduinen legten in der Pferdezucht ausschließlich Wert auf die Linie eines Pferdes. Viele Beduinenstämme besaßen nur eine Zuchtlinie. Die fünf Zuchtfamilien, bekannt als „Al Khamsa“, sind Kehilan, Seglawi, Abeyan, Hamdani und Hadban. Jede einzelne der Beduinenlinien stammt von der Zuchtlinie Al Khamsa ab.

Durch diese strikte Einhaltung der Zuchtlinien entwickelten sich klar erkennbare Charakteristika innerhalb der einzelnen Linien.

Die Zuchtlinie Kehilan zeichnete sich durch eine tiefe Brust sowie körperliche Kraft und Größe aus. Durchschnittlich erreichte die Kehilan Linie ein Stockmaß von „15 hands“. Ihre Köpfe waren kurz mit breiter Stirn und breiten Wangenknochen. Die häufigsten Farben waren grau und chestnut.

Verglichen mit der Kehilan Linie war die Seglawi Linie deutlich feingliedriger mit feinen Knochen, langen Köpfen und Nacken, die ihnen ein weiblicheres Aussehen verliehen. Sie waren für ihre Schnelligkeit bekannt, waren aber nicht so ausdauernd wie die anderen Linien. Die Seglawi hatten ein durchschnittliches Stockmaß von „14,2 hands“ und wiesen überwiegend die Farbe bay auf.

Eine Linie, die vom Körperbau der Seglawi ähnlich ist, ist die Abeyan Linie. Sie waren ebenfalls feingliedrig und hatten längere Rücken als der typische Araber. Diese Pferde waren häufig klein, mit grauer Färbung und zeigten mehr weiße Zeichen als andere Linien.

Hamdani Pferde wurden oft als Standard angesehen. Sie verfügten über einen athletischen, muskulösen, groben Körperbau. Ihre Köpfe besaßen häufig ein gerades Profil, ohne den extremen „Jibbah“-Typ (dish). Die Hamdani-Linie war mit einem Stockmaß von bis zu 15,2 hands eine der größten Linien. Die häufigsten Farben waren grau und bay.

Die Hadban Linie war eine kleinere Variante der athletischen Hamdani. Sie verfügten über einen kräftigen, muskulösen Körperbau und waren für ihre außerordentlich sanfte Wesensart bekannt. Die durchschnittliche Größe der Hadban lag bei einem Stockmaß von 14,3 hands. Die vorrangige Farbe war bay oder braun mit kleinem Weißanteil.

 

Diese fünf Linien wurden später in „Nationalitäten“ unterteilt, wobei sich die Namen aus den Ursprungsländern ergaben.

 

aus „History and Heritage of the Arabian Horse!